Carlo Molino's Male Cabinet: Staging Interior Masculinities (1935-1945)
Dissertation: Gerlinde Verhaeghe

Carlo Mollino (1905-1973), der oft als exzentrische und geckenhafte Figur dargestellt wird, wurde in der Architekturgeschichte lange Zeit marginalisiert. In jüngerer Zeit wird Mollino jedoch zunehmend als Verfechter sexueller Erkundung und Selbstdarstellung anerkannt. Dieser Ruf steht im Zusammenhang mit einer Reihe von verheimlichten Innenräumen, die er im Laufe seiner Karriere für sich und andere schuf. Die Arbeit untersucht die Selbstdarstellung des Künstler-Architekten in einer Reihe von männlichen häuslichen Interieurs in Bezug auf die Entwicklung der historischen Kabinett-Typologie. Die Studie schlägt daher vor, Mollinos Persona als ein ästhetisches Objekt zu interpretieren, welches im Raum des Kabinetts konstruiert, vermittelt und repräsentiert wird. Dabei wird die Idee aufgestellt, dass Mollino das historische Kabinett radikalisiert und es im Kontext des Surrealismus als ein spielerisches Kabinett interpretiert, in dessen Mittelpunkt Spiel, Darstellung und Rollenspiel stehen.
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