„Es waren schöne glänzende Zeiten“ Das Mittelalter als gemeinsame Grundlage zwischen der deutschsprachigen und der russischen/sowjetischen Avantgarde (1910-1930er Jahre)
Dissertation: Alex Protopappas

Das Dissertationsprojekt legt eine revidierende Deutung architektonischer und literarischer Quellen vor, die von führenden Persönlichkeiten wie I. Leonidov, K. Malevich, V. Khlebnikov, B. Taut, R. Steiner und P. Scheerbart stammen und eine radikale Transformation der Gesellschaft durch Architektur propagierten. Ziel ist es, die etablierte historiografische Position zu widerlegen, die die zwei Avantgarden als gegensätzlich und ihre visionäre Architektur als gescheiterten Versuch einer gesellschaftspolitischen Veränderung betrachtet. Stattdessen zeigt das Projekt, dass die „Utopisten“ beider Avantgarden tatsächlich versuchten, eine grundlegende soziokulturelle Bedingung der Moderne anzugehen: die Spannung zwischen kultureller Identität und Universalismus. Sie taten dies, durch eine idealisierte Neuinterpretation des Mittelalters, die sowohl ästhetisch als auch auf ideologisch war.
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Geschichte und Theorie der Arch.
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