“Protorenaissance” und Leon Battista Alberti zur Halbzeit der Moderne
Forschungsprojekt: PD Dr. Berthold Hub

Ausgehend vom Fall dreier Wiener Architekten fragt das Forschungsprojekt erstmals aus komparatistischer Perspektive nach den Gründen, Kontexten und Konsequenzen der Auseinandersetzung mit der Toskanischen oder Florentiner «Protorenaissance» und Leon Battista Alberti im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg. Es sollen die Ausbildung der Architekten, ihre Reisen nach Italien und insbesondere nach Florenz dokumentiert und rekonstruiert werden. Zudem wird den möglichen Kontakten zum einen mit den ausländischen historischen und kunsthistorischen Instituten, zum anderen mit den italienischen Architekten und der italienischen Kunstgeschichtsschreibung nachgegangen sowie die mediale Vermittlung der Bauwerke erkundet. Schließlich stellt das Projket die Frage nach der Bedeutung der Inkrustationsarchitekturen der sogenannten Protorenaissance und denjengen Leon Battista Albertis sowie nach der Bedeutung seines architekturtheoretischen Werkes für die architektonische und publizistische Tätigkeit zur «Halbzeit der Moderne» (Klaus-Jürgen Sembach) gefragt wird. Durch die Erforschung der bisher wenig beachteten Rezeption der Frührenaissance zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll ein Beitrag zur Rekonstruktion der genetischen Evolution der Moderne geleistet werden, die sich dann nach dem Ersten Weltkrieg als «geschichtslos» generieren sollte.
Die enge Perspektive des Projektes auf das Interesse für die toskanische Protorenaissance und Leon Battista Alberti soll zu einem späteren Zeitpunkt auf die Untersuchung von Architektenreisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Moderne allgemein ausgeweitet werden.
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