Dr. Fabio Gigone

Stipendiat und akademischer Gast

Zeichnung von Domenico Castelli, “Facies Porae Populi Exterior.” Publiziert in Gerolamo Gastaldi, Tractatus de avertenda et profliganda peste politico-legalis. Bononiae: Camerali Typographia Manolessiana, 1684: 127.
Domenico Castelli, “Facies Porae Populi Exterior.” Publiziert in Gerolamo Gastaldi, Tractatus de avertenda et profliganda peste politico-legalis. Bononiae: Camerali Typographia Manolessiana, 1684: 127. (Public Domain)

Dr. Fabio Gigone (er/ihm) ist Pädagoge, Architekt und Forscher. Derzeit ist er akademischer Gast am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur von Prof. Dr. Maarten Delbeke am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) der ETH Zürich.

Er erwarb seinen Abschluss in Architektur an der Università IUAV di Venezia und promovierte in Architekturgeschichte an der Royal Danish Academy in Kopenhagen und am Centre for Privacy Studies an der Theologischen Fakultät der Universität Kopenhagen (2023). Seine Doktorarbeit mit dem Titel „States of Proximity: Privacy under Louis XIV in Versailles“ rekonstruiert die Genealogie des modernen Konzepts der Privatsphäre durch eine Analyse des Zusammenspiels zwischen den zeremoniellen Praktiken des Hofes und der französischen Palastarchitektur.

Dr. Gigone hat derzeit ein Internationalisierungs-Postdoc-Stipendium (CF23-1239 Carlsberg Foundation 2024-26) am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur (gta-ETH Zürich), an der Dänischen Akademie in Rom und am Centre for Privacy Studies (UCPH). Sein Forschungsinteresse gilt der europäischen frühen Moderne, insbesondere den Konzepten der Privatsphäre und der Immunität sowie der Rolle der Diplomatie und der Medikalisierung in Italien und Frankreich zwischen dem 15. und 17.


Forschung:

Das Postdoc-Forschungsprojekt „ The Architecture of Immunity: Planning, Building, and Reclaiming Baroque Rome (1656-68)“ unternimmt eine Neubewertung der Architekturgeschichte Roms im 17. Jahrhundert, mit besonderem Augenmerk auf zwei zentrale Krisen, die das städtische und architektonische Milieu maßgeblich beeinflussten: der Ausbruch der Pest (1656-57) und die diplomatische Krise mit Frankreich (1662-68). Diese historische Epoche war geprägt von einem Rechtsstreit über die Verwaltung Roms, bei dem das Papsttum die Kontrolle über die Stadt anstrebte und ausländische Staaten um politischen Einfluss in der Stadt rangen. Der Konflikt zwischen Papst Alexander VII. (regierte von 1655 bis 1667) und Ludwig XIV. von Frankreich (regierte von 1643 bis 1715) ist ein Beispiel für diesen Machtkampf, bei dem beide Herrscher ihre politische Vorherrschaft in Rom mit architektonischen Mitteln durchzusetzen versuchten.

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht das Konzept der „Immunität“ als Rahmen, um den Einfluss von Macht auf die Stadtentwicklung zu beleuchten. 

Sie zielt darauf ab, die wichtigsten Akteure, architektonischen Strukturen und stadtpolitischen Maßnahmen zu ermitteln, die Alexander und Louis bei der Verfolgung ihrer parallelen Strategien einsetzten. Durch die Linse der „Immunität“ enthüllt diese Studie bisher übersehene architektonische Dynamiken, die zur Bildung der barocken städtischen Identität Roms beitrugen. Letztlich zielt diese Forschung darauf ab, das historiografische Verständnis der Architektur in dieser entscheidenden Phase der europäischen Stadtentwicklung neu zu bewerten, einer historischen Periode, deren Nachhall die zeitgenössische architektonische und urbane Umwelt weiterhin beeinflusst.

Fabio Gigone
  • HIL D 70.6

Geschichte und Theorie der Arch.
Stefano-Franscini-Platz 5
8093 Zürich
Schweiz

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